„Die politische Dimension der Erinnerungskultur“
Freitag, dem 17. November 2023 19.30 Uhr
Abtei, Wasserzucht 1 in Wunstorf
Referent: Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Hauses e.V. in Leipzig
Von der Stiftung „Rotes Lehmhaus“ wurde der „Informationspfad Hindenburgstraße“ mit gefördert. Es ist gelebte, anerkennenswerte Erinnerungskultur, zu der Schülerinnen und Schüler des Hölty-Gymnasiums 2019 erste Entwürfe erstellten, die in diesem Jahr vom Stadtarchiv aufgegriffen und umgesetzt wurden.
Herr Henry Lewkowitz spricht über „Die politische Dimension der Erinnerungskultur“, betrachtet sie unter gesamtdeutschen Gesichtspunkten und kann durch seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Hauses e.V. in Leipzig diese nicht nur mit Beispielen aus Sachsen erläutern.
Seit 2011 ist er 2. Vorstandsvorsitzender des Freiräume Muldental e.V. und seit März 2015 2. Vorstandsvorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. Seit 2012 ist er selbstständiger Projektleiter und Referent.
Im Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig e.V. ist er seit Mai 2016 im Vorstand. Seit Dezember 2017 ist Henry Lewkowitz zudem Vorstandsvorsitzender des Leipzig Courage zeigen e.V., Vorstandsmitglied im Dr.-Margarethe-Blank e.V. seit 2020; seit Mai 2016 ist er der Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V.
Im Mai 2023 wurde Henry Lewkowitz die Goldene Ehrennadel der Stadt Leipzig durch den Oberbürgermeister für sein erinnerungskulturelles Engagement in Leipzig und Sachsen verliehen.
Vortragsreihe:
"Demokratie ist schön, macht aber viel Arbeit – 70 Jahre Grundgesetz"
Das Grundgesetz als die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist am 23. Mai 1949 verkündet worden und am nächsten Tag in Kraft getreten. 70 Jahre ist das her. „Demokratie ist schön, macht aber
viel Arbeit“ – dieses leicht abgewandelte Zitat von Karl
Valentin steht als Motto über den drei Vorträgen.
Die drei Vorträge behandeln drei unterschiedliche Aspekte:
Im ersten steht der Wandel, die Änderungen des Grundgesetzes seit seinem Inkrafttreten im Fokus … Der Referent beschäftigt sich dabei auch mit der überhaupt nicht akademischen Frage, ob das Grundgesetz grundgesetzwidrig sein kann.
Im zweiten Vortrag wird die Geschichte und die Arbeit des Bundesverfassungs-gerichts beleuchtet, das eine enge Beziehung zum Grundgesetz hat: erstens verdankt es ihm seine Existenz,
und zweitens gilt es als sein oberster Hüter – und ist damit auch zum obersten Hüter der offenen Gesellschaft berufen.
Im dritten Vortrag liegt das Augenmerk auf den politischen Parteien. Sie verdanken ihre herausragende Rolle im politischen Gefüge dem Grundgesetz, das ihnen in Artikel 21 eine
besondere Aufgabe zuerkennt, vermutlich einmalig in der Welt, dass politische
Parteien in positiver Weise in einer Verfassungsurkunde genannt werden. Es wird um Geschichte, Gegenwart und Zukunft der politischen Parteien in Deutschland – eine Diskussion mit offenem Ausgang.
Dozent: Bernd Riedel, Historiker und Ex-Lokalredakteur aus Wunstorf.
Wer sich vorbereiten möchte: Die (fast) aktuelle Ausgabe des Grundgesetzes (Stand Juli 2017) ist kostenlos bestellbar auf http://www.bpb.de/shop/buecher/grundgesetz/
Termine im Roten Lehmhaus, immer um 19 Uhr:
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Donnerstag, 21. November 2019
„Nichts ist sicher“-
Sind Rechtspopulismus und Antifeminismus eine Bedrohung unserer Gleichstellungspolitik?
10. Mai 2019 19 Uhr,
Rotes Lehmhaus, Wasserzucht 22 in Wunstorf
Referentin: Brigitte Triems, Vorsitzende des dfb e. V. und ehemalige Präsidentin der Europäischen Frauenlobby EWL, Brüssel
Frauen in Europa verfügen heute über bedeutend mehr Rechte als vorangegangene Generationen. Sie wurden in jahrelangem Ringen erkämpft. Die Chancen zur Verwirklichung eigener Lebensentwürfe und der
Abbau von Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts schienen weitgehend gesellschaftlicher Konsens, auch wenn es an der konsequenten Umsetzung rechtlicher Regelungen zur Gleichstellung von Frauen
und Männern immer noch mangelt. Dieser Konsens wird
mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte und ihrer Parteien in Europa infrage gestellt. Mit ihren antifeministischen Einstellungen propagieren Rechtspopulist*innen rückwärtsgewandte Frauen- und
Familienbilder, greifen Gleichstellungspolitik und Genderforschung an und wollen erreichte Frauenrechte abschaffen.
Der Vortrag beleuchtet am Beispiel ausgewählter rechtspopulistischer Parteien in Europa und im Europäischen Parlament die Positionen, die diese Parteien zu Frauenrechten und zur Gleichstellung von
Frauen und Männern vertreten. Sie bedrohen die Rechte von Frauen und bedeuten einen Rückschritt auf dem Wege zu wirklicher Gleichstellung.
Vortrag von Heiko Holste: Warum Weimar?
Im Rahmen des Projektes „Wunstorf in der Weimarer Republik. Demokratie zwischen den Katastrophen“, über das bereits mehrfach berichtet wurde, gibt es eine ergänzende Reihe von Begleitveranstaltungen, an denen sich die Stiftung „Rotes Lehmhaus“ mit dem folgenden Beitrag beteiligt.
In Zusammenarbeit mit dem vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Arbeitskreises des Projektes „Wunstorf in der Weimarer Republik“ hält
Dr. Heiko Holste
am Sonntag, dem 3. Februar um 17.00 Uhr
in der Abtei
auf Einladung der Stiftung „Rotes Lehmhaus“ eine Lesung/ einen Vortrag mit dem Thema
„Warum Weimar? Wie Deutschlands erste Republik zu ihrem Geburtsort kam“
Im Jahre 2019 feiert die Demokratie in Deutschland ihren 100. Geburtstag. Nach Ende des Ersten Weltkriegs hatte die Monarchie ihre Legitimation verloren und musste einer neuen, parlamentarisch-demokratischen Staatsform weichen, die Grundrechte und politische Teilhabe gewährte.
Weimar – die Stadt, in der die Verfassungsgebende Nationalversammlung ab dem 6. Februar 1919 tagte, ist zu dem Synonym für die Jahre 1918 bis 1933 geworden und als politischer Erinnerungsort in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingegangen. Zahlreiche deutsche Städte hatten sich darum beworben, Tagungsort der Nationalversammlung zu werden und einen Städtewettbewerb geliefert wie bei einer Olympia-Bewerbung. Bamberg, Eisenach, Erfurt, Frankfurt, Kassel, Nürnberg und Würzburg – sie alle boten sich als Tagungsort an und manche träumten davon, Berlin als Hauptstadt abzulösen. Doch warum wurde die erste deutsche Republik ausgerechnet in einer Kleinstadt in Thüringen gegründet? Wie kam es zu dieser Ortswahl? Wer traf sie?
Die Hintergründe zu dieser Entscheidung hat Dr. Heiko Holste, in seinem Buch „Warum Weimar? Wie die erste deutsche Republik zu Ihrem Geburtsort kam“ beschrieben. Wir freuen uns auf einen spannenden Nachmittag in der Abtei mit ihm und würden uns freuen, Sie dort begrüßen zu können.
Vortragsreihe "Lob der Demokratie" im Roten Lehmhaus
Die Stiftung Rotes Lehmhaus lädt zu einer dreiteiligen Vortragsreihe ins Rote Lehmhaus in Wunstorf, Wasserzucht 22, ein. Die Reihe trägt den Titel: Lob der Demokratie. Referent ist der Historiker, Buchautor und Journalist Bernd Riedel aus Wunstorf.
Die Reihe im Überblick:
Erster Vortrag:
Freitag, 17. November 2017, 18 Uhr:
"Lob der Demokratie I
Die Würde des Menschen – Über das Grundgesetz
Zweiter Vortrag:
Freitag, 16. Februar 2018, 18 Uhr:
"Lob der Demokratie II
Es kann nur eine geben – Über die Demokratie"
Dritter Vortrag:
Freitag, 23. März 2018, 18 Uhr:
"Lob der Demokratie III
Von den Grenzen des Einflusses: Über Kommunalpolitik"
Alle Vorträge beginnen um 18 Uhr im Roten Lehmhaus, Wunstorf, Wasserzucht 22. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Im ersten Vortrag am 17. November, 18 Uhr, spricht Riedel über das Grundgesetz. Hat es im öffentlichen Bewusstsein den Stellenwert, den es als einzigartiges Dokument deutscher Sprache haben sollte? „Ich biete keinen juristischen Blick auf das Grundgesetz“, sagt Riedel, „ich gehe vom Text aus, und der hat eine Menge Überraschendes zu bieten, wenn man ihn ernstnimmt.“
Der zweite Vortrag am 16. Februar 2018 beschäftigt sich mit dem Begriff der Demokratie. „Im Untertitel heißt es: Es kann nur eine geben“, erläutert Riedel. „Ich möchte mit diesem Statement auf das meiner Ansicht nach fehlgeleitete Wort von der 'westlichen Demokratie' eingehen, die man anderen Kulturen angeblich 'nicht überstülpen' dürfe.“ Die Idee der Demokratie sei universal, und sie basiere auf einfachen, nachvollziehbaren und überall durchsetzbaren Grundprinzipien, sagt Riedel.
Der dritte Vortrag am 23. März 2018 nimmt die Kommunalpolitik in den Fokus. „Ich habe eine pauschale Kritik an Politikern noch nie verstanden“, sagt Riedel. Man müsse sich nur vergegenwärtigen, wie viel Mühe, Zeit und Sorge Kommunalpolitiker fast täglich, wöchentlich, monatlich, über Jahre auf sich nehmen, und das auf ehrenamtlicher Basis. „Ich habe noch keinen Kommunalpolitiker erlebt, der sich eine Entscheidung leicht gemacht hätte“, sagt Riedel, der als Redakteur in den Kommunen Wunstorf, Neustadt, Seelze und zuletzt Garbsen Kommunalpolitik hautnah miterlebt hat. Die überhöhten Erwartungen an Politik, sei es auf kommunaler, auf Landes- oder Bundesebene, sagt Riedel, habe „inzwischen dazu geführt, dass Politikern die menschlichsten aller Dinge, nämlich Fehler und Irrtümer, nicht mehr zugestanden werden“. Ob Kommunalpolitik nicht sogar Vorbildfunktion für Politik auf anderen Ebenen haben könnte, das will Riedel in seinem Vortrag beleuchten.
„Diese Vortragsreihe, die sich ausdrücklich das Lob der Demokratie zum Thema gemacht hat, passt nirgends besser als ins Programm der Stiftung Rotes Lehmhaus“, sagt Stiftungsvorsitzender Rolf Herrmann. Die Stiftung habe es sich zur Aufgabe gemacht, demokratische Ideen zu fördern – und das parteipolitisch unabhängig. „Für diese Unabhängigkeit steht Herr Riedel“, sagt Herrmann. Ihn freue besonders die positive Grundstimmung der Vortragsreihe: „Schwarzmaler haben wir schon genug in unserer Gesellschaft“, sagt Herrmann, „Lob der Demokratie – das lässt auf eine fruchtbare Diskussion hoffen.“
Zum zweijährigen Bestehen der Stiftung Rotes Lehmhaus lädt diese alle Interessierten zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung mit dem Titel: „Man wird doch wohl noch sagen dürfen... – Rechtspopulismus in Europa und Deutschland“ am Samstag, den 28. Mai um 17 Uhr in die Abtei, Wasserzucht 22, Wunstorf ein. Referent ist Herr Dr. Sven Schönfelder. Er ist Sozialwissenschaftler und hat zu den Themen Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus veröffentlicht. „Wir wollen dem Phänomen Rechtspopulismus auf den Grund gehen“, erklärt hierzu der Stiftungsvorsitzende Rolf Herrmann. In den letzten Jahren hätten sich rechtspopulistische Parteien in vielen europäischen Staaten etablieren können. Auch in Deutschland würden viele einen Vormarsch der rechten Populisten sehen. Herrmann fragt: „Geht vom Rechtspopulismus eine Gefährdung der Demokratie aus, und wie kann Zivilgesellschaft Rechtspopulisten entgegentreten?“ In seinem Vortrag wird Dr. Sven Schönfelder Hintergründe für die Ergebnisse rechter Parteien sowohl bei der Europawahl als auch bei zurückliegenden Landtagswahlen hinterfragen: Welche Rolle spielt das Schüren antiislamischer Vorurteile für den neuen Rechtspopulismus? Sind Pegida oder AfD rechtspopulistische Bewegungen? Wo endet Rechtspopulismus und wo beginnt Rechtsextremismus? Nach seinem Vortrag steht Dr. Sven Schönfelder für Fragen und eine Diskussion zur Verfügung.
Die Stiftung Rotes Lehmhaus fördert ab sofort Projekte und Maßnahmen, die das Ziel einer gesellschaftlichen und sozialen Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern vor Ort haben. Die Förderausschreibung trägt den Titel "Willkommenskultur aktiv gestalten!". Bewerben können sich bis zum 30. November 2015 sowohl einzelne Personen oder Gruppen, wie auch Schulklassen, ortsansässige Vereine, Verbände und ähnliche Organisationen, die entsprechende Projekte voranbringen wollen.
Förderausschreibung: Willkommenskultur aktiv gestalten!
Förderung von innovativen Integrationsprojekten
Die Integrationsprojekte sollen folgende Zielgruppen beteiligen:
Folgende Ziele können dabei alternativ im Fokus stehen:
Anforderung an die vorgeschlagenen Projekte:
Mögliche Handlungsfelder der vorgeschlagenen Projekte (nicht abschließend):
Mögliche Zuwendungsempfänger: Vereine, Initiativen, Migrantenorganisationen, Einzelpersonen, die in einer Initiative ein Projekt starten
Antragstellung:
Wer Ideen für Projekte oder Maßnahmen hat oder weitere Informationen wünscht, kann sich
hier melden. Hier können Sie ein Antragsformular herunterladen und erhalten weitere Informationen.
Erstes Stiftungsfest der Stiftung Rotes Lehmhaus
Podiumsdiskussion mit Edelgard Bulmahn und Marina Wesiband:
Die Demokratie verändert sich und muss neu gestaltet werden!
Drei Jahre hat es gedauert, bis die „Stiftung Rotes Lehmhaus“ offiziell genehmigt werden konnte, das deutsche Stiftungsrecht ist kompliziert. Werner Dreyer, Torben Klant, Rolf Herrmann und Bernd Maschke haben die Vorarbeit geleistet. Das Stiftungsvermögen besteht aus dem „Roten Lehmhaus“, dem Haus der SPD, und den Mieteinnahmen. Eigentümer des Hauses war bisher eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die aus 43 Gesellschaftern bestand. Alle Gesellschafter haben auf ihren Anteil am Haus verzichtet und ihn in die Stiftung eingebracht. Nun hat die Stiftung ihre Arbeit aufgenommen, einen Vorstand und ein Kuratorium gebildet. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Rolf Herrmann gewählt, Bernd Maschke führt den Vorsitz des Kuratoriums. Als Stellvertreterinnen wurden für den Vorstand Heike Leitner und Kirsten Riedel für das Kuratorium gewählt. Torben Klant komplettiert den Vorstand. Inge Woernle, Werner Dreyer und Sören Thoms sind weitere Kuratoriumsmitglieder. Die gemeinnützige Stiftung will es sich zur Aufgabe machen, parteipolitisch unabhängig zur Verbreitung und Vertiefung demokratischer Ideen beizutragen und das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für Gesellschaft und Staat zu fördern. Die Stiftungsgremien werden sich jetzt Förderrichtlinien geben. Herrmann und Maschke freuen sich auf die kommenden Aufgaben: „Wir haben viele Ideen und hoffen, dass auch in der Wunstorfer Bürgerschaft, den Schulen, Vereinen und Initiativen Projekte entstehen, die wir unterstützen können“.
August 2014